In dieser Rubrik möchten wir Ihnen unsere Kollegen vorstellen. Heute machen wir Sie mit Stephan Ruhe – unserem Forschungsmitarbeiter bekannt. Stephan ist seit über fünf Jahren im Lernlabor Cybersicherheit (LLCS) für die Energie- und Wasserversorgung tätig. Was seinen Job als Forschungsmitarbeiter im Lernlabor besonders spannend macht, erklärt er in diesem Interview
Was genau machst Du im Lernlabor als wissenschaftlicher Mitarbeiter?
Im Rahmen des Lernlabors Cybersicherheit bin ich als Teilprojektleiter Labore hauptsächlich für die technische Infrastruktur zur Durchführung der Schulungen sowie der Forschungsplattformen verantwortlich. Dabei verantworte ich die Konzeption, Umsetzung und Weiterentwicklung von praxisnahen Anwendungen und unterstütze meine Kollegen bei der Entwicklung der Schulungsinhalte bzw. deren Integration auf den Schulungsdemonstratoren. Der Fokus liegt dabei auf der stetigen technischen Weiterentwicklung unserer Schulungsdemonstratoren, um kontinuierlich neue Möglichkeiten für die Schulungen bereitzustellen. Die Hauptherausforderung liegt in der Integration unterschiedlicher Szenarien sowie Protokolle, wobei die Bedienung der Plattform für die Teilnehmer möglichst praxisnah und intuitiv bleiben soll.
Was macht Deiner Meinung nach das Lernlabor so einzigartig?
Die Zusammensetzung unseres Teams aus verschiedenen Expertinnen und Experten der Energiewirtschaft, der Informatik und der Informationssicherheit bildet die ideale Basis für einen interdisziplinären Blick auf die Herausforderungen, die mit der Digitalisierung der Energie- und Wasserversorgung verbunden sind. Gemeinsam erarbeiten wir anwendungsorientierte Lösungen und Schulungsinhalte, die durch die praktische Anwendung leichter in den täglichen Betrieb integriert werden können.
Wo siehst Du die größten Herausforderungen für die Energie- und Wasserversorger im Kontext der Cybersicherheit in der heutigen Zeit?
Der Automatisierungsgrad, vor allem in den Verteilnetzen, wird in den nächsten Jahren massiv zunehmen. Gesetzliche Vorgaben (bspw. §14a EnWG) und der stetige Wandel in den Bereichen Mobilität und Wärme erfordern eine erhöhte Netztransparenz und Eingriffsmöglichkeiten für die Netzbetreiber. Die Komplexität durch die Vielzahl der Systeme steigt jedoch, neben der operativen Betriebsführung der Systeme, auch im Cyberraum massiv an. Unter anderem die langen Laufzeiten der Betriebsmittel erfordern zukünftig auch im Bereich der IT-Sicherheit eine kontinuierliche Schwachstellenanalyse, ein Patch-Management und ein kontinuierliches Monitoring des Energiesystems, um den sicheren Betrieb der Versorgungsstrukturen zu gewährleisten.
Du bist bereits seit über fünf Jahren im Team des Lernlabors Cybersicherheit (LLCS). Wie konntest Du Dich weiterentwickeln und welche persönlichen Stärken bringst du mit in das Lernlabor ein?
Als wissenschaftlicher Mitarbeiter liegt mein Schwerpunkt auf der Entwicklung von Lösungen zur Erhöhung der Netztransparenz und Automatisierung von Verteilnetzen. Der Überblick über den aktuellen Stand der Technik und die Trends in der Forschung bilden die Grundlage, um Demonstratoren für Schulungen und Labore zu entwickeln. Dabei hat mir die Arbeit im Lernlabor geholfen, mein Verständnis im Bereich der Informationstechnik und das Zusammenspiel mit den technischen Prozessen besser zu verstehen. Zukünftig werden die Bereiche immer mehr zusammenwachsen und die Themen IT- und OT-Sicherheit ein wesentlicher Bestandteil der Automatisierung und Netztransparenz werden. Durch die Mitarbeit im Lernlabor Cybersicherheit konnte ich mein spezifisches Wissen im IT-Bereich sowie der IP-basierten Kommunikation vertiefen und sehe mich somit für zukünftige Entwicklungen und Herausforderungen gut gerüstet.
Beschreibe das LLCS für die Energie- und Wasserversorgung am Fraunhofer IOSB-AST mit drei Worten.
Innovativ - kreativ - teamfähig