Kommerzieller Durchbruch für DEDAVE-Unterwasserfahrzeug: Lizenzvertrag mit Kraken Sonar Inc. aus Kanada unterzeichnet
Ilmenau, Mai 2017: Das am Fraunhofer IOSB-AST Ilmenau entwickelte, autonome Unterwasserfahrzeug DEDAVE wird an das börsennotierte, kanadische Unternehmen Kraken Sonar Inc. verkauft. Hinzu kommt ein exklusiver Lizenzvertrag für große Unterwasserfahrzeuge, der weitere Einnahmen für die kommenden Jahre sichert.
Nach mehr als sechs Jahren intensiver Entwicklungsarbeit im Bereich autonomer, tiefseetauglicher Unterwasserfahrzeuge können die Ilmenauer Ingenieure die Früchte Ihrer Arbeit ernten: Im März 2017 konnte ein exklusiver Lizenzvertrag für große Unterwasserfahrzeuge mit der börsennotierten kanadischen Aktiengesellschaft Kraken Sonar Inc. unterzeichnet werden.
David Shea, Vice President von Kraken Sonar Inc.: „Unser Team ist beeindruckt von den einzigartigen Features und dem Systemdesign von DEDAVE, darunter die Open-Frame-Architektur, der werkzeuglose Zugang zur Payload-Sektion und die schnellen Turnarounds durch den druckneutralen Aufbau. Das Konzept von DEDAVE überzeugt: Es ist äußert robust, leicht bedienbar und extrem flexibel.“
Kraken Sonar Inc. plant, auf Basis des Lizenzvertrages, DEDAVE mit neuen, größeren Sensoren, darunter dem Kraken MINSAS120, auszurüsten. Dank der Lizensierung der DEDAVE-Software und Hardwarekomponenten werden die Entwicklungskosten und technischen Risiken für das maritime Robotikprogramm von Kraken Sonar Inc. erheblich reduziert. DEDAVE ist gleichzeitig ein wichtiger Baustein für das geplante ThunderFish® AUV-Programm von Kraken Sonar Inc.
Thomas Rauschenbach, Leiter Fraunhofer IOSB-AST: „Mit Kraken Sonar Inc. haben wir einen international führenden, verlässlichen und langfristigen Partner für unsere Technologien im Bereich autonomer Unterwasserfahrzeuge (AUV) gefunden. Unser Team ist stolz, nun die Kommerzialisierung unserer State-of-the-Art-Lösungen zu begleiten.“
Christoph Wiktor Schureck LL.M., Fraunhofer-Gesellschaft, Patents and Licensing: „Persönlich freut es mich, dass ich mit meiner Tätigkeit eine solide rechtliche Basis für eine langjährige, internationale und aussichtsreiche Kooperation für Unterwasserfahrzeuge zwischen dem Fraunhofer IOSB-AST und Kraken Sonar Inc. erzielen konnte.“
Dr. Jakob Schwender, Geschäftsführer der Kraken Robotik GmbH Bremen: „DEDAVE ist eine hervorragende Plattform für die kommende Generation von autonomen Unterwasserfahrzeugen: Diese sind kognitiv, intelligent und so anpassungsfähig, dass sie schon während einer laufenden Mission eigene Entscheidungen treffen können.“
Kraken Sonar Inc. ist ein maritimes Technologieunternehmen, das sich mit dem Design, der Entwicklung und dem Vertrieb von fortschrittlichen Sonar- und akustischen Geschwindigkeitssensoren für unbemannte Unterwasserfahrzeuge beschäftigt. In den vergangenen zwei Jahren hat sich das Unternehmen als Weltmarktführer bei Synthetic Aperture Sonar ausgezeichnet - eine revolutionäre, bildgebende Unterwassertechnologie, die die Meeresbodenuntersuchungen durch die Bereitstellung von hochauflösenden Bildern bei überlegenen Abdeckungsraten drastisch verbessert. Krakens Serie von SAS-Produkten wie AquaPix ® nutzt fast zwei Jahrzehnte Forschung und Entwicklung.
Die Kraken Robotik GmbH ist ein 2016 gegründetes Spin-Off des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI) und ein Tochterunternehmen von Kraken Sonar Inc. Die in Bremen ansässige Firma entwickelt Sensoren und Software für die nächste Generation intelligenter Unterwasserfahrzeuge. Mit SeaVision® bietet die Kraken Robotik GmbH das weltweit erste, vollfarbige und lasergestützte Unterwasser-Imaging-System an, das in punkto Auflösung, Reichweite und Scanrate neue Maßstäbe setzt.
Die Fraunhofer-Gesellschaft ist die führende Organisation für angewandte Forschung in Europa. Unter ihrem Dach arbeiten 67 Institute und Forschungseinrichtungen an Standorten in ganz Deutschland. 24 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erzielen das jährliche Forschungsvolumen von mehr als 2,1 Milliarden Euro.
Der Institutsteil Angewandte Systemtechnik (IOSB-AST) des Fraunhofer IOSB entwickelt innovative und anwendungsnahe Lösungen für Energie- und Wasserversorger, forscht an autonomen Unterwasserfahrzeugen und beschäftigt sich mit dem Hard- und Softwaredesign von eingebetteten Systemen. Das IOSB mit seinen sechs Standorten verfügte 2016 über ein Budget von 52 Millionen EUR und beschäftigt rund 500 Mitarbeiter, davon zirka 80 in Ilmenau.